Zum ersten Mal wurde der Ort Bansin im Jahre 1256 schriftlich erwähnt, wobei er früher noch Banzino genannt wurde. Entstanden ist das Seebad Bansin im Jahre 1897 als eines der drei auf Usedom gegründeten Kaiserbäder, um dort ausschließlich als Badeanstalt zu dienen. Zahlreiche schöne Villen, die man heute noch dort finden kann, stammen aus der Zeit. Gebaut wurden diese anfangs von den Einheimischen und später von Unternehmern, die in die Gegend zugewandert sind. Die typische Bäderarchitektur der Villen macht einen Ausflug dahin auf jeden Fall empfehlenswert.
Die Bauten wurden errichtet, weil die Badekultur in ganz Deutschland immer mehr zu wachsen begann – geradezu optimal waren da die langen schönen Sandstrände auf Usedom. Das Seebad Bansin inklusive der ersten Badeanstalt wurde damals von Ernst Necker, einem Schriftsteller, einem Gastwirt aus dem Dorf sowie von Emil Wichmann, der als Hühneraugenoperateur arbeitete, gegründet. Nachdem die ersten Besucher des Bades zunächst nur aus der näheren Umgebung kamen, wurden aufgrund des wachenden Besucherstroms bald zahlreiche Pensionen und Hotels in der Gegend errichtet. Der Erfolg des Badeortes nahm sogar solche Ausmaße an, dass der Ort Bansin vom damals herrschenden Kaiser im Jahre 1901 zur selbständigen Kommune erklärt wurde. Es folgte der Bau eines Warmbades sowie des Gemeindeamtes. 1911 erhielt Bansin dann die Anbindung ans Schienenverkehrsnetz, wovon der Tourismus in Bansin enorm profitierte. Mehr als fünfmal so viele Besucher kamen aufgrund der neuen Bahnanbindung nun in den Badeort. Die Nähe zu Berlin brachte Bansin zudem die Bezeichnung „Badewanne Berlins“ ein, denn in nur circa drei Stunden war man von der Hauptstadt aus in Bansin angekommen.
Seit 1950 wurde aus den Ortschaften Sellin, Sallenthin und Bansin eine Gemeinde namens „Seebad Bansin“. Als der Erste und der Zweite Weltkrieg vorbei waren, wurden im Jahre 1953 viele Besitzer der Villen in Bansin enteignet. Mit der sogenannten „Aktion Rose“ wurden die Gebäude für die Ferienzeiten der Gewerkschaften geräumt, um den Einwohnern der DDR einen touristischen und zugleich gut überwachten Ort für den Urlaub zu bieten. Ab dem Jahr 1991 wurden in Bansin im Zuge der Modernisierung große Investitionen getätigt, die Infrastruktur wurde weiter ausgebaut und zahlreiche Unterkünfte wie Hotels oder Pensionen wurden saniert sowie in Teilen privatisiert, wodurch der Ort wieder sein traditionell geprägtes Aussehen erhielt. Im Jahre 1997 wurde Bansin offiziell zum Ostseeheilbad erklärt.
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